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Abb.1: Joachim Schmid: »Bilder von der Straße«,
1987–2007

Abb. 2. Hans-Peter Feldmann: »Haare«,
1970

Abb. 3. Jürgen Teller: »girl
london«, 1998

Abb. 4. Sophie Calle: »Hotel«,
1981

Abb. 5. David Hockney: »Arnold,
David, Peter, Lisa y Little Diana«, 1982
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Dilettantische
Ästhetik
Neuerlich hat Timm Starl auf ein Phänomen
hingewiesen, das eine diskussionswürdige Problemlage beinhaltet.
In einer Rezension des Ausstellungskatalogs The Art of the American Snapshots macht Starl darauf aufmerksam, dass die ausgestellten Knipserfotos
sowohl vom Sammler der Bilder als auch von den Kuratorinnen
der National Gallery of Art in Washington allein in
ihrer Relation zu den Hervorbringungen der Hochkunst gesehen
werden.[1] Die Repräsentanten des Kunstsystems begeben
sich dazu auf eine warburgsche Pirsch nach ikonografischen Similaritätsphänomenen:
Man erkennt in den fotografischen Alltagsgesten der Knipser
Übereinstimmungen mit kunsthaften Bildformen. Zur Veranschaulichung
habe ich diese Strategie in vier Montagen emuliert.
Dagegen
macht Starl klar, dass die Knipser einem Erinnerungsbegehren
folgen, das kaum etwas mit ästhetischem Kalkül zu
tun hat. Die Kunstelite betreibt demnach eine nachträgliche
Adelung der Privatbilder, indem sie die Bilder nicht mehr lebenswirklich,
sondern formal-ästhetisch wahrnimmt. Zwischen genießender
Camp-Haltung und legitimierender Intellektualisierung scheint
sich der Prozess der Aneignung abzuspielen.
Man könnte nun in einen Methodenstreit darüber verfallen,
welche Sichtweise angemessen für ein Verständnis der
Bilder ist. Als eine Form symbolischer Sozialpraxis sind die
Knipserbilder ohne Kenntnis der privaten, kulturellen Kontext
nicht zu entschlüsseln – und man wird sich ohne zu
zögern auf die Seite Starls schlagen. Unterschlagen würde
damit allerdings die Frage, warum die ästhetische Vereinnahmung
überhaupt stattfinden kann und stattfindet. Das Sammeln
privater Fotografie unter der Vorgabe ästhetischer Bildwertigkeit
ist ja längst keine singuläre Erscheinung mehr. Mit
dieser Praktik wird eine Dynamik in der Entwicklung visueller
Kultur deutlich, die nicht an systemischen Grenzen, Genrekategorien
und ästhetische Wertsphären ausgerichtet ist. In einer
Art Spiegelbildlichkeit zur Aufwertung der Privatbilder vollzieht
sich schon seit längerem auch in der Avantgardekunst ein
Prozess der Integration privater Ikonografien. Hier findet man
die Ästhetiken des Schnellen, Beiläufigen, Banalen,
Missglückten, Billigen, Kunstlosen, Alltäglichen,
Unspektakulären. Der Künstler übernimmt das Foto
vom Knipser oder knipst selbst Fotos, er sammelt, er simuliert
Dokumentationen, er montiert und collagiert, er macht aus dem
Material Ornamente oder malt Fotos ab.[2] (Abb. 1–5, linke
Spalte) Was sich in dieser Doppelbewegung zwischen Verkunstung
des Unkünstlerischen und Entkunstung des Künstlerischen
abzeichnet, möchte ich begrifflich als »dilettantische
Ästhetik« fassen. Diese Begriffsprägung erscheint
zunächst prekär: Offenkundig ist der Signifikant »dilettantisch«
pejorativ belastet und bezeichnet entweder eine Haltung, die
sich nicht um den kommunikativen Wert ästhetischer Formen
kümmert, oder er bezeichnet ein Produkt, das die Zeichen
der Nicht-Beherrschung eines Mediums aufweist. Die Zusammenführung
des Hohen im Begriff »Ästhetik« und Niedrigen
im Begriff »dilettantisch« scheint auf eine unstatthafte
Weise die Funktionsdifferenz zwischen den Systemen Kunst und
Privatwelt zu verwischen, scheint die Professionalisierung und
ästhetische Rationalisierung im Kunstsystem mit den konsumistischen
Praktiken der Laien in Beziehung zu bringen.
Mein Vorhaben ist gegen den Anschein nicht wertend orientiert
– verfolgt aber mit Blick auf bildästhetische und
inszenatorische Merkmale des Dilettantischen die Disseminationen,
die Transfers zwischen den Bildkulturen.
Warum aber der Griff zum Terminus »Dilettant« und
nicht zu dem des Amateurs? Die Amateure sind selbstbewusste
Bildproduzenten mit ästhetischem, technischem und kommunikativem
Anliegen. Gemeinhin orientieren sie sich affirmativ an tradierten
Mustern der professionals, an einer Bildwelt des Perfekten,
des Glanzes, des Außergewöhnlichen, des Schönen.
Auch gibt es einen entwickelten Bereich diskursiver Begleitung
des Amateurs. Der Dilettant ist dagegen ohne Diskurs, ohne Selbstbewusstsein,
ohne Institutionen und vertritt die antiästhetische Haltung
mit radikaler Gleichgültigkeit. Auf den ersten Blick könnte
der Gegensatz zur Kunst nicht größer sein. Aber genau
daraus scheint mir seine Attraktivität zu entspringen:
Roland Barthes hat das Unterlaufen der Perfektion als Kriterium
für eine produktive Störung der glatten Oberflächlichkeit
ausgewiesen. Er nennt diese Störung bekanntlich „Rauheit“.[3]
Die Kunst der Moderne mit ihren konventionsstörenden Strategien
sieht er als systematische Praxis der Rauheit, die bereits vor
der Moderne existiert hat. Übertragen auf die Bildkultur
heißt das: Gerade die unperfekten Bilder aus der Laiensphäre
bieten sich als Anknüpfung für avantgardistische Ästhetiken
an. Anders als die auf Schönheit, Sinnhaftigkeit und Perfektion
ausgerichteten Amateurbilder, die vor dem Hintergrund der Avantgarde
als Phänomene der Ungleichzeitigkeit angesehen werden müssen,
da sie das Resultat von trivialen Normästhetiken sind,
sind die um Normerfüllung nicht bekümmerten Knipserbilder
attraktiv. Die Diagnose der Übertragung des Privaten in
die Kunstöffentlichkeit und die Monumentalisierung des
Trivialen stellt allerdings noch keine Antwort auf die Frage
dar, wie nun das Verhältnis zwischen dilettantischem Bild
und Bild des Dilettantischen aufzufassen ist.
Um mich ihr tastend zu nähern, ist festzuhalten: Mein Blick
auf den Mediendilettanten wird nicht von seiner Lebenswelt,
seinem Geschmack und seinen Praktiken gelenkt, aber auch nicht
von der heroisierenden Vorstellung, die ihn als subversiven
Agenten innerhalb einer auf Professionalisierung und ästhetische
Rationalisierung ausgerichteten Kultur der Bilder entwirft.
Ich nehme ihn in seiner kollektiven Mächtigkeit wahr, die
es ermöglicht, triviale oder zufällige Wirklichkeiten
in die Kultur einzustreuen. Was oftmals vorschnell und in stereotyper
Formulierung in der Kunstkritik als „Auseinandersetzung“
mit dem Privaten etikettiert wird, wenn Künstler das banalisierte
Privatbild nutzen, möchte ich in ästhetologischer
Fokussierung als Aspekt visueller Kulturentwicklung thematisieren.
In diesem Zusammenhang erscheint es mir bemerkenswert, dass
die Formen laienhafter Fotografie im gleichen historischen Moment
entstehen wie die Werke der Avantgarde. Historischer Zufall?
Als Rahmung dieses Problems möchte ich als theoretischen
Bezugspunkt auf die ästhetischen Schriften Jacques Rancières
eingehen. Rancières Theorem der „ästhetischen
Konfusion“[4] beinhaltet einen wichtigen Beitrag, in dem
die Entwicklung eines Segments moderner visueller Prägung
erläutert wird. Hierzu nur einige stichwortartiger Hinweise
zu den Kernthesen Rancières:
Das Theorem der "Konfusion"[5] zielt auf Folgendes:
Für Rancière beginnt die Modernität bereits
im frühen 19. Jahrhundert mit dem Aufkommen des Realismus.
Der alte Kunstkanon lebte von der Trennung zwischen Kunst und
gewöhnlichem Leben, basierend auf der normativen Vorstellung
von Repräsentierbarkeit vorgegebener Themen und Geschichten.
Mit der Moderne bricht auf vielfältige Weise das Reale
als Sinnliches in die Kunst ein, mit der Folge, dass es zu unübersichtlichen
Anschwemmungen von „Mikro-Ereignissen“ kommt. Rancière
zufolge wird das „repräsentative Regime“ vom
„ästhetischen Regime“ abgelöst. Mit der
rancièreschen Perspektive wird deutlich, wie Hohes und
Niedriges, Gewöhnliches und Außergewöhnliches
schon lange keiner Hierarchie mehr unterliegen. Das Regime der
Sinnlichkeit ermöglicht eine Sensibilität für
das Vorgefundene, für Grenzüberschreitungen zwischen
Kunst und Nicht-Kunst. Daher wird es plausibel, dass die unkünstlerische
Knipserfotografie nicht nur als Material in die Kunst eingehen,
sondern dass die Entscheidung gefällt werden kann, diese
Bilder als Kunst zu betrachten.[6] Dieser Wandlungsprozess generiert
Aussagen wie die von Lászlo Moholy-Nagy, selbst ein Fotodilettant,
der die Laienfotografie als Versuchslabor zur Erzeugung neuartiger
Bilder verstand.[7] Diese Aussage ist kein Einzelfall, in der
Avantgarde finden sich vielerlei Hinweise für die Aufwertung
des Dilettanten.[8]
Über Rancière hinaus ist im Anschluss die These
zu formulieren, dass das „ästhetische Regime“
nicht nur ein Verfahren ist, mit dem festgelegt wird, was als
Kunst gelten kann, sondern als kulturelle Codierung, die die
Herstellung des ikonografisch Banalen mit seinen ästhetischen
Rauheiten auch durch die Laien ermöglicht. Es ist kein
hinreichendes Argument, die Erfindung einfacher Handkameras
als Ursache für ihren Erfolg einzusetzen oder den Laien
einfach einen schlechten Geschmack zu unterstellen. Es muss
bei den Nutzern eine habituelle und mentale Disposition vorliegen,
die die Handhabung als interessant und legitim erscheinen lässt.
So kann man sagen: Die Durchdringung der Kultur mit dem Code
der Entregelung bewirkt, dass die Gesten, Handlungen und Motive
für symbolische Aktivitäten in der Kunst wie im Alltagsleben
oft geteilt werden.
Vor diesem Hintergrund des Austausches werden auch aktuelle
Bildpraktiken einordbar, die von Laien ausgeführt werden,
aber eindeutig die Signatur avantgardistischer Kunstpraktiken
haben, in denen die Bildsinnlichkeit bedeutsamer ist als die
Artikulation eines souveränen Autors, der über eine
private, politische, moralische oder religiöse Botschaft
verfügt. Zu nennen sind hier cat cams, camera tossing und
Lomografie. Wenn es in den zehn Regeln zur Lomografie heißt:
„Denke nicht! Sei schnell! Es ist vorher nicht wichtig
zu wissen, was du auf den Film gebannt hast! Erst recht nicht
nachher! Denke nicht über Regeln nach!“[9], dann
kommt darin eine Haltung zum Tragen, die seit dem Futurismus
und Surrealismus manifest ist.
Der letzte Hinweis lässt erahnen, dass sich mit dem Theorem
der „Vermischung“ eine Vielzahl an Phänomenen
verknüpfen lassen, die den Raum zwischen Kunst und Nicht-Kunst,
zwischen herausgerissenem Sinnlichkeitsmolekül, Sinn und
Sinnflucht bevölkern. Aus Zeitgründen kann ich die
in abstracto vorgetragenen Gedanken nur an einem Beispiel veranschaulichen.
Gerhard Richter ist einer der Künstler, der die private
Fotografie vielfach genutzt hat. Nicht nur in seinem gigantischen
Atlas-Projekt, in dem tausende von (auch privaten) Fotografien
zum Ornament gefügt werden, sondern vor allem in der Gestalt
abgemalter Schwarzweiß-Fotografien, die mit den richter-typischen
Verwischungen eine Handschrift erhalten haben.

Gerhard Richter: »Tante Marianne«
1965
„Tante Marianne“, ein Bildtitel, der an Legenden
in Fotoalben erinnert, zeigt ein Motiv, das wir irgendwie kennen,
selbst wenn wir dieses Bild nie gesehen haben. Es zeigt das
Gewöhnliche, das Klischee einer Privatsituation, einen
Moment aus dem unendlichen Strom alltäglicher Ereignisse.
Das Motiv ist kaum extravagant zu nennen. Vielmehr sehen wir
die Male des Schnappschusses: das teilverdeckte Gesicht des
Mädchens, die Blicke der Kinder aus dem Bild hinaus, die
Gewöhnlichkeit der dargestellten Personen. Das Beliebige
in diesem Bild wird uns nicht in ein proustsches Universum der
schwelgenden Erinnerungen, Assoziationen und Erzählungen
entführen. Entscheidend scheint mir zu sein, das Richter
durch die Monumentalisierung und maltechnische Bearbeitung das
Sinnliche des Bildes gerade aufgrund der Sinnleere des Bildmotivs
hervortreten lässt. Der an sich absurde Akt, ein Foto abzumalen,
ist ja dann nicht absurd, wenn dem Foto etwas zugefügt
wird, was es nicht hat. In diesem Fall ist es das Format und
das Malerische, das in seiner Unschärfebildung wiederum
eine verwackelte Fotografie nachzubilden scheint. Das mag man
als Melancholie des langsamen Verblassens einer Erinnerung deuten.
So persönlich aber das Motiv erscheint, als Malerei wird
es unpersönlich, das Malerische hingegen wird persönlich.
Damit entsteht ein Schwanken: Das Bild ist einerseits ganz nah
bei den Sinnlichkeiten der Nicht-Kunst und den Klischees, andererseits
wird eine Leere aufgerissen, wo in der Privatnutzung des Fotos
eine ganze Welt situativer Bezüglichkeiten vorhanden gewesen
sein mag: Weder erfahren wir etwas über die Kindheit Richters,
noch über den Kontext der Entstehung des Fotos. Die Dominanz
des Sinnlichen macht es schwierig, ein Jenseits des Bildes auszusagen.
Die These wäre zu formulieren, dass die dilettantischen
Bilder des Privaten mit ihrer bekannten „Ästhetik“
sich besonders dazu eignen, das Sinnlichkeitspotential freizusetzen
und einen Umschlag ins Befremdliche, ja, Rätselhafte zu
bewirken.[10] Man muss die Bilder lediglich dekontextualisieren.
Muss man daraus schließen, dass die Kunst eine reine Fremdheitsbeziehung
zur Welt der Knipser unterhält? Die Tatsache, dass das
Prosaische poetisch wird, das Mechanische handwerklich, das
Banale ambivalent hat m.E. Rückwirkung auf die Wahrnehmung
der Bilder des Privaten, die sich ja ebenso in einer prekären
Situation befinden, wo sie von Kontingenz und Kontextverlust
bedroht sind: Entweder landen sie auf dem Müll bzw. im
Papierkorb auf dem Rechner – oder man schaut sie einfach
gerne an, weil sie im Prozess der Historisierung eigentümlich,
d.h. sinnlich werden.
Ich komme auf Richters „Tante Marianne“ zurück.
Dieses Beispiel belegt durch seine Nachgeschichte die von mir
behauptete Sinnferne, die das ästhetische Regime mit seiner
Gleichgültigkeit gegenüber den Sujets, mit seiner
Enthierarchisierung der Themen und Darstellungsformen installiert.
Paradoxerweise wird diese Sinnferne gerade durch ein ungehemmtes
Zuweisen von Sinn offenkundig: 2004 wurde bekannt, dass eben
jene Tante Marianne, die auf dem Bild als 15jährige dargestellt
ist, ein Opfer der Euthanasie im Dritten Reich war. In der Folge
erhielt das Bild eine enorme Aufmerksamkeit, der Marktpreis
stieg und, wichtiger noch, es entwickelte sich eine Andrängung
pathetischer Deutungen: Das Bild ruhte plötzlich nicht
mehr in sich, sondern wurde zu einer Repräsentanz eines
Moments deutscher Vergangenheit, der namenlosen Opfer der Euthanasie,
zu einem Schicksalsbild und zu einem nationalen Kulturgut. Inzwischen
hängt es in Dresden als Dauerleihgabe eines Sammlers aus
Taiwan. Dieses heftige nachträgliche Hineinströmen
eines Sinns, der weder vom Künstler intendiert war und
noch weniger dem Schnappschuss des Jahres 1932 zugeschrieben
werden kann, kehrt geradezu die Nicht-Repräsentativität
des Bildes hervor. Das Bild verwaltet nicht die kulturrelevanten
Mythen und macht sie einer Gemeinschaft verbindlich zugänglich.
Anders gesagt: Weil es die Eindeutigkeit in der Fügung
von Sagbarkeit und Sichtbarkeit nicht gibt, fungiert der nachträglich
zugefügte Sinn als Beruhigung, womit allerdings auch der
sinnliche Status des Bildes verleugnet wird.
Resümierend ist festzuhalten: Der mikrologische fotografische
Sachverhalt, herausgesprengt aus der Wirklichkeit, zeigt nichts
als sich selbst und ist daher offen für vielerlei Zuschreibungen.
Wo früher ein Autor sprach, dort spricht heute das Bild
bzw. der Rezipient. Der Gegensatz zwischen einer ästhetischen
und lebenswirklichen Wahrnehmung der Bilder, den ich am Beginn
thematisiert habe, ist selbstverständlich forschungsmethodisch
weiterhin aufrecht zu erhalten, wo die „Kunst des Handelns“
im Sinne Michel de Certeaus[11] und das „Handeln der Kunst“
je für sich untersucht werden. Das Konzept der dilettantischen
Ästhetik, wie ich es vorschlage, konstituiert ein anderes
Terrain: Sie untersucht die Paralogizität, also das Neben-
und Miteinander der alltäglichen und kontingenten Formen
als Kulturtypus der Moderne. In diesem Zwischenraum wird man
die Wirklichkeit der Bilder weder einfach behaupten noch modisch
in Frage stellen können; hier steht zur Debatte, wie ästhetisches
Erscheinen und Wirklichkeit sich in einer permanenten Bewegung
des Zueinanderhin und Voneinanderfort befinden.
[1] http://timm-starl.at/fotokritik-text-23.htm
(Januar 2008), 29.04.08
[2] Beispiele für diese Tendenz liefern so unterschiedliche
Künstler wie Richard Billingham, Christian Boltanski, Anna
& Bernhard Blume, Sophie Calle, Nan Goldin, David Hockney,
Peter Fischli/David Weiss, Annette Messager, Sigmar Polke, Gerhard
Richter, Fiona Tan, Sam Taylor-Wood, oder Andy Warhol.
[3] Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme, in: ders., Was singt
mir, der ich höre in meinem Körper das Lied, Berlin,
197, S. 19–36.
[4] Jacques Rancière: Das Unbehagen in der Ästhetik,
Wien 2007; dergl.: Politik der Bilder, Berlin 2005.
[5] Rancière spricht synonym auch von Verunreinigung, Ununterscheidung,
Unordnung und Vermischung.
[6] Diese Perspektive nehmen mehrere Sammler und Ausstellungsmacher
von Alltagsfotografie ein.
[7] Siehe Michel Frizot (Hg.): Neue Geschichte der Fotografie,
Köln 1998, 679. Manifestartig auch Wieland Herzfelde: „Die
Dadaisten rechnen es sich als Verdienst an, Vorkämpfer des
Dilettantismus zu sein, denn der Kunst-Dilettant ist nichts anderes
wie das Opfer einer Vorurteils vollen, hochmütigen, aristokratischen
Weltanschauung.“ Wieland Herzfelde: Zur Einführung
(1920). In: Uwe M. Schneede (Hg.): Die zwanziger Jahre. Köln:
DuMont 1979, 34.
[8] Christine Heidemann: Dilettantismus als Methode. Mark Dions
Recherchen zur Phänomenologie der Naturwissenschaften (Diss.phil),
Justus-Liebig-Universität Gießen 2005, 92–96.
[9] http://de.wikipedia.org/wiki/Lomografie
[10] Eugnie Shinkle: Boredom, Repetition, Inertia: Contemporary
Photography and the Aesthetics of the Banal, in: Mosaic: A Journal
for the Interdisciplinary Study of Literature, Volume 37, No.
4 (December 2004).
[11] Michel de Certeau: Kunst des Handelns, Berlin 1988.
Der Text basiert auf einem Vortrag, gehalten am 6. Juni 2008 auf
der Siegener Tagung "MEDIENAMATEURE: Wie verändern Laien
unsere visuelle Kultur?"
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